Voll in die Hörner gekriegt?!

Voll in die Hörner gekriegt?!

Nicht schon wieder … doch da ist es schon zu spät!.
Sie finden sich in heftiger verbaler oder sogar tätlicher Auseinandersetzung wieder, obwohl Sie sich doch fest vorgenommen hatten, dieses Mal alles anders, ruhiger und gelassener zu lösen.
Aber eigentlich war es schon vorher klar, dass es wieder nicht klappen wird. Wie oft haben Sie sich das jetzt schon vorgenommen und doch sehen Sie sich immer wieder die selbe ungute Ausfahrt Richtung Konfliktverschlimmerung nehmen.

Warum passiert das eigentlich immer wieder?

Sie sind nicht allein. Viele Paare leiden darunter, dass sie sich immer wieder in die Hörner kriegen, sich streiten, sich beschimpfen und damit verletzen. Es scheint wie vorprogrammiert, die Skripte sind schon auswendig gelernt, wer wann angreift, kontert, tritt, beißt, schreit, laut wird, zur Salzsäule erstarrt oder einfach wegrennt. Immer wieder laufen die selben Muster ab und es scheint so, als gäbe es kein Entkommen.

Warum nur, warum immer dieses ewige Gestreite, das sich endlos im Kreise dreht?

Muster erkennen

Jede Paarbeziehung hat Ihre ganz individuellen Streitmuster. Hat der Streit bereits begonnen, ist es nur schwer möglich, wieder rauszukommen. Es ist wie bei einem Fluss mit einer sehr starken Strömung, mit gefährlichen Stromschnellen, spitzen Felsen und am Ende einem gewaltigen Wasserfall. Fällt man unbewusst hinein, ist es kaum mehr möglich, zwischendrin wieder auszusteigen und gegen die Strömung Anschwimmen scheint von vornherein vergebens. Obwohl jedes Paar sein individuelles Streitmuster hat, und auch jeder Streit in gewissen Teilen variiert, gibt es doch auch übergeordnete Muster, die man erkennen kann:

Angriff und Verteidigung

Es beginnt vielleicht mit kleinen Sticheleien, mit einer knallharten Beschuldigung oder einem Vorwurf. Eine Reaktion darauf wäre, sich zu rechtfertigen, der Versuch eine Erklärung zu finden, was das Gegenüber aber anstatt es zu besänftigen immer noch vehementer werden lässt. Ab jetzt ist der Streit nicht mehr zu vermeiden…

Angriff und Wegrennen

Manche Partner reagieren auf verbale Angriffe indem sie die Wohnung oder das Haus verlassen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, den Schrei- und Streittriaden nicht mehr ausgesetzt zu sein oder einfach nur um weg zu kommen. Für gewisse Situationen kann dies wichtig sein, um eine völlige Eskalation zu vermeiden, aber als Dauerstrategie wird auf diese Weise eine Klärung und Lösung unmöglich.

Angriff und Erstarren

Ähnlich dem Wegrennen ist die Reaktion der Erstarrung. Dabei rennt der Betroffene nicht physisch weg, zieht sich aber innerlich immer weiter zurück, wird immer kleiner, fällt in sich zusammen und wartet ab, bis das Gewitter des Partners mit Blitz und Donner über ihn hinweggebraust ist. Auch hier ist eine nachhaltige Lösung unmöglich.

Muster verändern

Egal, in welchem Muster Sie sich wiedererkennen konnten, hier beginnt der erste Schritt. Sobald Sie sich bewusst werden, dass Sie immer wieder auf dieselbe Art und Weise reagieren, beginnt für Sie die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und das scheinbar vorherbestimmte Skript umzuschreiben. Dabei ist es zu Beginn gar nicht so bedeutsam, was Sie verändern, wichtig ist zuerst einmal nur, dass Sie Ihr Verhalten so verändern, dass die alten Muster nicht mehr greifen. Zum Beispiel können Sie das Gegenteil dessen, was Sie bisher getan haben, ausprobieren. Wenn Sie jemand sind, der sofort die Krallen ausfährt und zurückschimpft, sollten Sie einmal versuchen was passiert, wenn Sie die Krallen eingefahren lassen und seelenruhig abwarten, bis der Andere fertig ist (das geht relativ schnell, denn alleine streitet es sich nicht gut). Wenn Sie jemand sind, der entweder äußerlich oder innerlich wegrennt, überwinden Sie sich schon in den ersten Sekunden und Minuten der Auseinandersetzung, eine ganz klar formulierte Bitte auszusprechen nach dem Motto: “Bitte sprich langsamer und ruhiger, damit ich mich auf das konzentrieren kann, was Du sagst und es bei mir ankommt!”. Wenn der Partner gewohnt ist,  keinerlei Gegenwehr zu bekommen, kann so eine Verhaltensänderung eine große Überraschung sein. Wichtig ist es auf jeden Fall, sein Verhalten zu verändern und nicht auf die gleiche Art zu reagieren, wie sonst.

Tiefe Veränderungen

Die Methode “Muster Erkennen und Verändern” setzt direkt und schnell da an, wo sich zwei Streithähne befinden. Sie kann der ins Wasser ragende und lebensrettende, weil streitverhindernde Ast sein.
Aber natürlich ist es noch deutlich schöner, wenn ein Paar lernt, sich auszutauschen und an seinen unterschiedlichen Meinungen zu wachsen ohne sich zu streiten. Dazu bedarf es meistens tieferer Veränderungen. Oftmals sind alte Traumata, die aus vergangenen Beziehungen kommen, erst zu befrieden und eine gesunde Kommunikation aufzubauen, in der mann lernt, dem anderen zuzuhören, weil man sich sicher ist, dass einem auch zugehört wird.
Dieser Prozess ist nicht immer einfach, aber nach meiner Erfahrung lohnt er sich immer und es ist absolut keine Schande, dafür professionelle Unterstützung anzunehmen, sondern der schnellste und sicherste Weg, sein Zeil zu erreichen.

Ich unterstütze Sie gerne auf Ihrem Weg zur Lösung eines Konflikts, zur Erlangung einer friedfertigen Kommunikationskultur in der Partnerschaft oder einfach nur um die verkeilten Hörner wieder zu befreien.

Ihr Sebastian Weber